Geb.: 1896 in Würzburg
Fachgebiet: Kinderheilkunde
Alija: 1933

Maja Rosenblatt wurde am 2. Februar 1896 in Würzburg geboren. Nach dem Besuch der israelitischen Volks- und der Sophienschule studierte sie Medizin in München und Würzburg; 1921 schloss sie die wissenschaftliche Ausbildung an der Universität Würzburg mit ihrer Promotion „Über Encephalitis epidemica im Kindesalter“ ab.

Schon während ihres Studiums heiratete sie den Juristen Ernst Feilchenfeld. Anschließend ließ sich die Familie in Nürnberg nieder, wo der zionistisch orientierte Ehemann als Rechtsanwalt tätig war und der örtlichen Bnai Brith Loge vorsaß. Maja Feilchenfeld hatte zu dieser Zeit nicht als Ärztin gearbeitet, da die Mutter von drei Kindern erst 1932 ihre Approbation beantragte und anschließend nur etwa ein Jahr in ihrer Wohnung praktizierte.

Im Juli 1933 wurde Ernst Feilchenfeld zusammen mit 300 jüdischen Geschäftsleuten und Freiberuflern von SA-Leuten festgenommen und misshandelt. Wenige Monate später, im November 1933, wanderte die Familie nach Palästina aus, ließ sich in Jerusalem nieder und nahm den hebräischen Nachnamen Pelled an.

Da Maja, die ihren Vornamen in Miriam änderte, zunächst keine Erlaubnis bekam als Ärztin tätig zu werden, eröffnete sie zusammen mit ihrem Mann in Jerusalem ein Café mit Konditorei. 1935 erteilten die Behörden Dr. Miriam Pelled schließlich eine Lizenz und die Medizinerin ließ sich als Kinderärztin in Jerusalem nieder. Ihr Ehemann Ernst erhielt eine Anstellung bei der britischen Armee und ab 1948 als Beamter beim Staat Israel. Als Izchak Pelled starb Ernst Feilchenfeld 1959, seine Frau Miriam fünf Jahre später. Das Paar hinterließ zwei Töchter und einen Sohn.

Quellen:
Reiner Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900–1945, Würzburg 1989.
Eduard Seidler, Jüdische Kinderärzte 1933–1945. Entrechtet. Geflohen. Ermordet, Freiburg 2007.
Reinhard Weber, Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, München 2006.
Auskunft Stadtarchiv Nürnberg.
Lebenslauf aus der Dissertation „Über Encephalitis epidemica im Kindesalter“, Universität Würzburg 1921.