Geb.: 1882 in Potsdam
Fachgebiet: Kinderheilkunde/Gynäkologie/Sportmedizin
Alija: 1934

Ida wurde am 9. Dezember 1882 als Tochter des Kantors Zemach Schönberger und seiner Ehefrau Berta in Potsdam geboren. Dort besuchte sie zunächst die Höhere Mädchenschule, bevor sie 1904 am Kaiserin-Augusta-Gymnasium als externe Schülerin das Abitur ablegt und anschließend als eine der ersten Frauen ein Medizinstudium aufnahm.

Sie studierte an den Universitäten in Berlin, München und Freiburg; an letzterer Hochschule legte sie 1909 ihr Staatsexamen ab und promovierte im gleichen Jahr über „Spontanluxationen nach akuten Infektionskrankheiten“.

Dr. Schönberger war als Assistenzärztin an verschiedenen Kliniken in Berlin und Chemnitz beschäftige, betrieb in beiden Städten jedoch auch eigene Praxen zunächst im Fachbereich Allgemeinmedizin, später Gynäkologie, Kinderheilkunde und Sport. Gleichzeitig engagierte sie sich beim Chemnitzer Arbeiter-Samariterbund in der Ehe- und Sexualberatung, im Verein Sozialistischer Ärzte und dem Kulturverein „Jüdische Lesehalle“. 1934 wurde Dr. Schönberger die Kassenzulassung entzogen und sie emigrierte nach Palästina. Dort erhielt die Medizinerin im Herbst 1935 von den britischen Behörden ihre ärztliche Zulassung und arbeitete zunächst als „Aushilfsärztin“ für die Kupat Cholim. Ab 1940 ließ sie sich mit eigener Praxis in Jerusalem nieder.

Die deutsch-jüdische Ärztin blieb ihr Leben lang unverheiratet. Ida Schönberger starb hochbetagt im September 1979 in Naharija.

Quellen:
Freie Universität Berlin, Dokumentation: Ärztinnen im Kaiserreich, http://web.fu-berlin.de/aeik/.
Caris-Petra Heidel (Hg.), Ärzte und Zahnärzte in Sachsen 1933-1945, Frankfurt/Main 2005.
Nissim Levy/Jael Levy: Rofeiha schel Erez-Israel 1799-1948, Haifa 2008 (hebr.).
Lebenslauf aus der Dissertation, Universität Freiburg 1910.