Geb.: 1901 in Sensburg (Ostpreußen)
Fachgebiet: Innere Medizin
Alija: 1933

Max Leffkowitz wurde am 22. Februar 1901 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in der ostpreußischen Kleinstadt Sensburg geboren. Nach dem Besuch der örtlichen Volksschule und des Gymnasiums in Königsberg legte er in Luckenwalde seine Reifeprüfung ab. Von 1919 studierte er in Berlin, München und Freiburg Medizin und schrieb 1924 an der Universität Freiburg seine Doktorarbeit „Über die Einwirkung von Knochenmarksextrakten Anämischer auf die Blutbildung“. Ein Jahr später erhielt Dr. Leffkowitz die Approbation und nahm eine Stelle als Assistenzarzt am Städtischen Krankenhaus Berlin-Moabit an. Zunächst arbeitete der junge Arzt in der Pathologie und anschließend in der Inneren Medizin, ab Juni 1930 als Oberarzt, und bald als Leiter der angeschlossenen Abteilung „Herzkranken- und Asthmafürsorge“ in Berlin-Tiergarten.

Am 22. März 1933 erhielt Max Leffkowitz wegen der „Neuordnung des ärztlichen Dienstes“ eine „vorsorgliche“ Kündigung, wenig später verhaftete ihn die SA und verschleppte den Arzt in eines ihrer Gefängnisse. Dort wurde er geschlagen und gedemütigt. Weil er zuvor einen bekannten Nationalsozialisten behandelt hatte, entließen ihn die SA-Schergen jedoch nach kurzer Zeit. Anfang Mai 1933 wanderten der jüdische Mediziner und seine Frau nach Palästina aus.

Dr. Leffkowitz hatte Glück: Schnell erhielt er von den britischen Behörden die Genehmigung eine ärztliche Tätigkeit aufzunehmen. Anfänglich arbeitete er als beratender Internist in der Jerusalemer Ambulanz der Kupat Cholim, ab Anfang 1934 übernahm der deutsch-jüdische Mediziner die Leitung des Krankenhauses der Arbeiterkrankenkasse in Afula, das unter seiner Führung erweitert und zu einer modernen Klinik ausgebaut wurde.

1941 wechselte Max Leffkowitz an die zentrale Poliklinik der Kupat Cholim nach Tel Aviv, wo er die ersten Beratungs- und Versorgungsstellen für Diabetiker in Erez Israel einrichtete. Aufgrund seiner großen fachlichen Kompetenz übernahm er ab 1950 den Chefarztposten der Inneren Medizin am renommierten Beilison-Krankenhaus.

Leffkowitz war Gründer und Vorsitzender des Vereins für Innere Medizin, leitete 1954 als Präsident den 18. Ärztekongress und saß dem 4. Weltkongress der Jüdischen Ärzte vor, der zum zehnjährigen Bestehen des Staates 1958 in Israel tagte. Max Leffkowitz starb im November 1971 in Tel Aviv. Er hinterließ zahlreiche medizinwissenschaftliche Veröffentlichungen und war federführend an der ersten klinischen Studie über die Behandlung von Malaria in Erez Israel beteiligt.

Quellen:
Barbara Danckwortt u. A., Verfolgte Ärzte im Nationalsozialismus. Dokumentation zur Ausstellung über das SA-Gefängnis General-Pape-Straße, Berlin, 1999.
Tidhar, D. (1965). Entsiklopedyah le-halutse ha-yishuv u-vonav (Vol. 15), http://www.tidhar.tourolib.org/tidhar/view/15/4783 (hebr.).
Lebenslauf aus der Dissertation, Universität Freiburg 1924.
Rebecca Schwoch, Berliner jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus, Berlin 2009.